Immer mehr Unternehmen fangen an, recycelte Kunststoffe in ihren Produkten zu verwenden. Im Gleichschritt hat sich auch die Terminologie für diese Materialien weiterentwickelt. Die Geschichte ist vielschichtiger geworden, komplexer. Es reicht nicht mehr aus, darauf hinzuweisen, dass der Kunststoff recycelt ist. Der Fokus hat sich auf die Quelle verlagert. Woher kam das Material, bevor es in den Materialkreislauf zurückgeführt wurde? Was ist der Kontext und damit der Wert, der dem Material beigemessen wird?
Und wie es üblich ist, wenn eine Diskussion auf breiter Ebene geführt wird, werden die Menschen (sprich: die Konsumente) schlauer, aufgeklärter. Vor ein paar Jahren war "Meeresplastik" ein Begriff, der alles umfasste: Vom stark degradierten Stück Plastik das seit Jahren im Meer lag, bis hin zur intakten und sauberen Wasserflasche, die in einem Mülleimer auf der Rückseite eines Restaurants gefunden wurde, das sich zufällig in der Nähe des Meeres befand. Dieser breite Sprachgebrauch wird heute weniger akzeptiert, es besteht ein Bedarf an einer spezifischen, eindeutigen und transparenten Terminologie.
Damit kommt ein neues Konzept ins Spiel: ocean-bound bzw. meeresgebundener Plastik (OBP). Was bedeutet das genau?
Die erste Definition für OBP wurde 2015 von Jenna Jambeck et al. in der anerkannten wissenschaftlichen Zeitschrift "Science" vorgestellt. Die Studie untersucht inwiefern sich Plastikmüll vom Land auf die Lebensräume im Meer auswirkt. In der Studie wird OBP definiert als: "[...] unsachgemäß entsorgter Plastikmüll, der [...] von Bevölkerungsgruppen erzeugt wird, die 50 km vor einer Küste leben [...] und der potenziell als Meeresmüll in den Ozean gelangen kann."
Eine Schätzung der Menge an Plastik die vom Land in den Ozean gelangt, geht davon aus, dass 80% des Plastiks im Ozean vom Land kommen. Die steil ansteigende Nachfrage nach Kunststoffen in den kommenden Jahrzehnten erfordert dringend, langfristige Lösungen für dieses Problem zu finden. Der Plastikfluss vom Land ins Meer muss gestoppt werden.
Dieses Phänomen ist besonders ausgeprägt in Gebieten, in denen es keine effizienten Abfallbewirtschaftungssysteme gibt.
Wie kann man nachweisen, dass es sich bei Kunststoffabfällen um OBP handelt?
Um der Verschmutzung durch meeresgebundene Kunststoffe entgegenzuwirken und Anreize für Organisationen und Unternehmen zu schaffen, Teil der Lösung zu werden, hat Zero Plastic Oceans in Zusammenarbeit mit Control Union die OBP-Zertifizierung eingeführt. Im Rahmen der Akkreditierungsrichtlininen ergänzt die Organisation Jambecks Definition von OBP, indem sie den Plastikabfall in 4 Kategorien unterteilt:
1. potenzieller OBP
Unsachgemäß behandelte Kunststoffabfälle in einem Radius von 50 km der Küstenlinie
2. OBP aus Flüssen
Unsachgemäß behandelte Kunststoffabfälle aus Flüssen oder in Flussnähe (max. 200m)
OBP aus dem Küstengebiet
Unsachgemäß behandelte Kunststoffabfälle aus dem Küstengebiet (max. 200 von der Küstenlinie)
4. Fischereiausrüstung
ausrangierte Fischereiausrüstung sowie Plastik-Beifang
Kunststoffabfälle in kontrollierten und sachgemäss operierenden Deponien gelten nicht als meeresgebundene Kunststoffe. Umgekehrt darf meeresgebundenes Plastik nicht mit Meeresplastik verwechselt werden. Letzteres bezieht sich auf alle Kunststoffe direkt im und aus dem Meer, so etwa auch die Abfälle aus dem berühmten "Pacific Garbage Patch", eine riesige schwimmende Ansammlung von Meeresplastik.
Im Rahmen der Kontrollen für die OBP-Zertifizierung berücksichtigt die prüfende Organisation die folgenden Kriterien:
Die Sammlung von OBP
die ordnungsgemäße Bewirtschaftung von OBP
Das angemessene Recycling von OBP
Soziale und ökologische Standards
Bei #tide halten wir uns an strenge ökologische, soziale und ethische Standards. Wir setzen auf das OBP-Gütesiegel von Zero Plastic Oceans, weil es unserer Markenphilosophie und -wirkung am besten entspricht.
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#tide® wird aus 100% OBP hergestellt
Wir sind auf unser Produkt, das zu 100% aus meeresgebundenem, recyceltem Kunststoff besteht. Es gibt zu viel Plastikmüll, der in den Küstengebieten an Land gespült wird. Es war von Anfang klar, die Verwendung von neuem Plastik in unserer Lösung kommt nicht in Frage. #tide ocean material® muss zu 100% nachhaltig sein.
Seit über einem Jahr sind wir von Zero Plastic Oceans OBP-zertifiziert für die Qualität, Herkunft und den sozialen und ökologischen Einfluss unseres #tide ocean material®.
Die OBP-Zertifizierung ist eine unabhängige Anerkennung für unseren Betrieb und die Qualität unseres Materials. Sie ist auch eine Anerkennung für die ethische Tragweite unseres Geschäftsmodells an: bei #tide kümmern wir uns nicht nur um die Umwelt, sondern auch um die Menschen, die uns dabei helfen, unsere Vision der vom Plastik befreiten Meere zu erreichen. Für uns ist es von entscheidender Bedeutung, dass alle Parteien innerhalb unserer Lieferkette von unserem Wertversprechen profitieren.
Die OBP-Zertifizierung verbessert auch die Rückverfolgbarkeit von recycelten OBP-Materialien, was ein großes Plus bei unseren Bemühungen um mehr Transparenz ist.
Bei #tide sind wir sogar noch einen Schritt weiter gegangen: Wir haben in Thailand den Sammelradius von OBP auf 10 km vor der Küste reduziert.
"Es wird uns nur gemeinsam gelingen, das Meer vom Plastik zu befreien und weitere Verschmutzungen zu verhindern. Vielen Dank an alle, die uns bei dieser wichtigen Arbeit unterstützen."
Matthias Oppliger, Direktor Partnerschaften
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